Unsere Marshalls, man kann auch Platzservice dazu sagen, haben die (un)dankbare Aufgabe dafür zu sorgen, dass der Spielfluss auf dem Golfplatz reibungslos funktioniert, keine Wartezeiten für die Spieler entstehen, zu kontrollieren ob sich alle Spieler an die Etikette im Sinne der Platzschonung halten, und ggf. Hilfestellung im Problemfall auf dem Platz zu leisten.
Dabei kommt es naturgemäß zum Kontakt mit den Golfer*innen. Einige kuriose zum Teil amüsante aber auch unverschämte Argumentationen werden geäußert, wenn ein Spieler oder eine Spielerin glaubt zu recht oder unrecht auf sein/ihr Verhalten hingewiesen worden zu sein.
Beispiele:
- Schon in der Platzreife wird gelehrt. Weiß eingekreiste Stellen auf einem Golfplatz sind Hinweise darauf, dass diese Stellen schadhaft sind oder als Boden in Ausbesserung gekennzeichnet sind. Größere Areale sind mit einem blauen Pflock zusätzlich gekennzeichnet. Ein Freedrop ist erlaubt.
Frage eines Gastspielers an den Marshall „Seit wann ist mitten auf dem Golfplatz eine Ausgrenze weiß gekennzeichnet? Was soll das?“ Die Sprachlosigkeit der angesprochenen Person ist verständlich.
- Ein Flight bestehend aus 4 Gastspielern unterwegs mit 2 Cars. 1 Car fährt unter entfernter Beobachtung eines Marshalls außer Dienst auf das Grün der Bahn 11. Dieser meldet seinem aktiven Kollegen den Vorfall. Der aktive Kollege holt den Flight an Bahn 13 ein wo die Herren im absoluten Schräghang zwischen den Damen und Herrenabschlägen im tiefen Rough umherfahren um Bälle zu suchen. Sie werden vom Marshall auf ihr Fehlverhalten hingewiesen und gebeten sich an die Etikette zu halten. An Bahn 14 wird der Flight vom mittlerweile wieder im Dienst befindlichen ersten Marshall auf ihr Verhalten auf dem Grün 11 angesprochen. Antwort des Flights war, er, der Marshall, solle doch erst einmal beweisen wer gefahren ist. In der Nachbesprechung des Tages, hat die Geschäftsführung den Marshall ermutigt in solch krassen Fällen einen Platzverweis unter Einbeziehung der Geschäftsleitung auszusprechen. Die Spieler hätten sich ihr Greenfee oder die bezahlte Carmiete im Sekretariat abholen dürfen und hätten die Anlage verlassen müssen. In solchen Fällen wird zukünftig der Heimatclub über das Verhalten und die Platzsperre informiert.
- Eine Gastspielerin macht im Bereich des klar mit weißer Farbe und blauen Pfosten gekennzeichneten Bereichs einer frischen Ansaat Probeschwünge und schlägt mehrere Divots. Vom Marshall darauf angesprochen, dass dies zur Schonung des Platzes in solch gekennzeichneten Arealen nicht erlaubt ist, kam die Antwort „einen blauen Pfosten habe ich ja noch nie gesehen“. Erst als der Mitspieler, wahrscheinlich der Ehemann, sie bat dieses Areal zu verlassen war sie einsichtig.
- Ein Gastspieler mit Car steht mit diesem auf der Bahn 10 mitten auf dem Abschlag. Auch die Damen haben alle Bags direkt auf den Abschlag gestellt. Darauf angesprochen kam die Antwort „ihr habt aber große Abschläge“.
Es gäbe noch viele Begebenheiten zu erzählen. Dies sind nur einige, die darstellen sollen, dass die Marshalls kein einfaches Dasein haben. Helfen Sie mit, dass sich die Marshalls so weit wie möglich nicht in das Spiel auf dem Platz einmischen müssen. Auffällig ist, dass die Vorkommnisse in erster Linie Gastspieler*innen betreffen. Wir stellen fest, dass die Mitglieder des GC Ruhpolding meist eine sehr gute Etikette pflegen. Dafür ein herzliches Dankeschön!
Ihr Team des GC Ruhpolding