Greenkeeping

Das hervorragende Team um Headgreenkeeper Matthias Freimoser zeichnet sich durch die sehr große Bandbreite ihrer Fähigkeiten aus. Ob klassisches Greenkeeping oder Hochbau, Elektroinstallationen, Wegebau mit Pflasterarbeiten, Maschinenwartung und vieles mehr. Alle anfallenden Arbeiten können „innhouse“ erledigt werden. Dies ist ein nicht zu unterschätzender Vorteil und spiegelt sich in unserer wunderbaren Golfanlage zu jederzeit wieder.


Matthias Freimoser Headgreenkeeper HCP -29,6


 

Klaus Wimmelmann „Greenkeeper“


Christian Jany „Qualifizierter Platzarbeiter“ HCP -23.7


Jörg Spitzl Platzarbeiter HCP -18,9


Sepp Gastager Platzarbeiter


Wolfgang Reinhardt Rangemaster, Starter, Marshall HCP -11,9


Schnitthöhen der Gräser

Zu Beginn der Saison werden die Gräser entsprechend langsam an unsere Wunschhöhen herangeführt. Damit keine Schäden entstehen kann dies nur Schritt für Schritt, Millimeter für Millimeter, geschehen. Ab Anfang Juni werden wir unsere optimalen Schnitthöhen erreicht haben. Diese sind wie folgt,
Fairway 16 mm
Teebox 14 mm
Grüns (Hand geführt) 3,5 mm
Grüns (Aufsitzmäher) 3,2 mm
Semi-Rough 30 mm
Pflege-Rough 60 mm
Ball-Rolldistanz ø 2,75 Meter. Damit sind dann die endgültigen Mähhöhen für unsere Anlage erreicht.Ausnahmen der Grünsqualität und -schnitthöhen bilden pflegetechnische Maßnahmen wie Topdressen oder Aerifizieren. Danach ist die Schnitthöhe auf den Grüns entsprechend länger geschnitten.Im Herbst werden die Grüns etwas höher geschnitten, da die Regenerationsfähigkeit der Gräser zunehmend nachlässt.


Pflegemaßnahmen

Jede Pflegemaßnahme ist mit einer Einschränkung des Spielbetriebs verbunden. Viele Mitglieder und Greenfee-Spieler sind überrascht, wenn es im Sekretariat heißt: „Heute werden Pflegemaßnahmen durchgeführt, es ist nur ein eingeschränkter Spielbetrieb möglich.“ Bei den im Folgenden beschriebenen Maßnahmen handelt es sich um Pflegemaßnahmen, die für die Regeneration der Rasennarbe zwingend erforderlich sind.

Regenerationsmaßnahmen werden um so wichtiger, je mehr die Golfanlage genutzt wird und je ungünstiger die Witterungsbedingungen auf der Anlage sind. Für das Erhalten und Nutzen, bzw. für das Bespielen der Rasenflächen ist unter anderem eine ausreichende Durchlässigkeit der Rasennarbe für Wasser eine wichtige Voraussetzung. Die häufige Überbelastung (durch Tritt aber auch durch Pflegemaschinen) einzelner Spielelemente einer Golfanlage, insbesondere der Abschläge und Grüns, führen zu Verdichtungen. Diese Verdichtungen machen den Einsatz von mechanischen Maßnahmen zwingend notwendig , um diese strapazierten Rasenflächen funktionstüchtig zu erhalten.

Neben dieser Überbelastung der Grasnarbe, gibt es weitere, natürliche Gründe, Regenerationsmaßnahmen durchzuführen. So bilden Rasengräser – bedingt durch die natürliche Bildung neuer Triebe – einen permanent Filz. Rasenfilz ist also organisches Material, das sich verstärkt auf abgemagerten, biologisch schwach aktiven Böden (z.B. Golfgrüns) bildet. Diese Filzschicht, die aus abgestorbenen Grastrieben und Wurzeln besteht, führt bei Nässe zu weichen Grüns (oft Ursache für langsame Grüns!) und wirkt wie ein Schwamm, der eine gleichmäßige Durchfeuchtung des Bodens (Rasentragschicht) verhindert. Dies wiederum hat zur Folge, dass diese Rasenflächen anfälliger gegen pilzliche Krankheitserreger sind. Die Wurzeln wachsen nicht in den Boden , sondern breiten sich nur in einer flachen oberen Schicht aus. Somit wird die Wasser- und Nährstoffdurchlässigkeit in tiefere Schichten vermindert. Die Rasennarbe ist nicht sehr belastbar. Eine zu starke Verfilzung kann zu größeren Problemen beim Spielbetrieb führen (z.B. Wasserstau und/oder Trockenstellen auf den Grüns). Um die Bildung von Filzauflagen zu verhindern wird beim Vertikutieren das organische Material mit rotierenden Messern vertikal durchschnitten und anschließend entfernt. Da das Wachstum der Gräser in den Monaten April bis Juli am stärksten ausgeprägt ist, ist in dieser Zeit ein häufigeres Vertikutieren empfehlenswert.

Beim Aerifizieren, dem Belüften des Bodens durch Einbringen von Löchern, wird die Rasentragschicht mechanisch, meist mit sog. Hohlstacheln (Hohlspoons) gelockert. Dies führt dazu, daß Erdkerne (Cores) ausgestochen werden und auf der Rasenoberfläche verbleiben, die in einem zweiten Arbeitsgang – entweder mechanisch oder von Hand – abgeräumt werden müssen. In der Praxis wird diese Maßnahme zwei bis drei Mal pro Jahr auf den Grüns und ein bis zwei Mal pro Jahr auf den Abschlägen durchgeführt. Das anschließende Besanden der ausgestochenen ca. 5 bis 12 cm tiefen Löcher (ca. 400 Löcher pro m⊃2;;) dient dem Verfüllen der entstandenen Hohlräume. Bei dieser, wiederum mit Spezialmaschinen durchgeführten Maßnahme, ist große Sorgfalt ebenso entscheidend, wie die Wahl der richtigen Sandqualität. Andernfalls kann der gewünschte Erfolg ausbleiben. Mit einer Spezialbürste wird der Sand mehrfach eingeschleppt bis alle Löcher vollständig mit Sand gefüllt sind. Wichtig ist hierbei, daß der Sand auf den Grüns abtrocknen kann, da sich nur trockener Sand in die ausgestochenen Löcher verfüllen läßt. Mit diesen Regenerationsmaßnahmen wird Rasenfilz verringert, Luft-/Wasserverhältnis im Boden verbessert. Die gewünschten Folgen sind Förderung des Wurzeltiefgangs Stärkung der Widerstandsfähigkeit gegenüber Nährstoffmangel, Trockenstress und Krankheitsbefall. Deshalb muss bei der Golfplatzpflege eine gesunde und dichte Grasnarbe, bei gleichzeitiger Erhaltung einer guten Wasserdurchlässigkeit und Ebenheit, insbesondere auf den Grüns angestrebt, gefördert und erhalten werden. Dafür müssen alle Pflegemaßnahmen ergriffen werden, die zur Förderung des Wurzelsystems beitragen.

Dabei ist die Abstimmung der einzelnen Pflegemaßnahmen, die rechtzeitige Koordination mit dem Spielbetrieb und die Bekanntgabe an Mitglieder und Gäste von großer Bedeutung, damit letztere Verständnis für die Pflegearbeiten haben und Freude auf dem gepflegten Gras haben.

Ihr Greenkeeper-Team des GC Ruhpolding


Die Arbeitswoche

Der Golfplatz Ruhpolding liegt wunderschön eingebettet im Talkessel am Fuße des Rauschbergs. Durch seine Lage, die zum großen Teil durch bewohntes Gebiet führt, gibt es einige Dinge für die Platzpflege zu beachten.

Es beginnt schon mit der Arbeitszeit für das Greenkeeperteam. Es ist nicht erlaubt mit unseren Maschinen vor 7:00 Uhr die Arbeit aufzunehmen. Auf Plätzen die außerhalb von Wohngebieten liegen, beginnt das Greenkeeping mit den ersten Sonnenstrahlen. Die Anlage ist bereits zum großen Teil durchgepflegt bevor die Masse der Golfer den Platz bespielt.

In Ruhpolding müssen wir darauf achten, dass wir mit unseren Arbeitseinsätzen die Pflegemaßnahmen so koordinieren, dass die „Begegnung“ Greenkeeper – Golfspieler nur so kurz wie unbedingt nötig ist. Vermeiden lässt sie sich unter der Woche zumindest am Vormittag und frühen Nachmittag nicht. Am Wochenende sieht es hier wieder „besser“ aus. Da am Wochenende nur die Grüns gemäht und die Bunker gepflegt werden, ist die Anlage im Regelfall ab 09:00 Uhr komplett frei von Platzarbeitern.

Da die Greenkeeper den Platz so rasch wie möglich pflegen wollen, wäre es von Seiten der Golfer im Falle einer Begegnung sehr geschickt, den Platzarbeiter seine Arbeit so lange verrichten zu lassen, bis dieser ein Zeichen zum Weiterspielen gibt oder das Spielareal verlassen hat. Meist dauert dies nur 1 bis 2 Minuten und dient der raschen Platzpflege.

Nicht nur die ohnehin knappe Zeit, auch das Wetter gibt oftmals den Pflegerythmus und die Pflegemaßnahmen vor. Wenn es lange regnet und der Platz sehr nass ist, vermeidet man solange es irgendwie geht, den Platz mit den verschiedenen Maschinen zu befahren. Zum Einen findet beim Befahren von nassen Flächen eine enorme Bodenverdichtung statt und zum Anderen lässt sich das Mähgut von den Maschinen nicht so verteilen, dass eine gleichmäßige Bedeckung der Spielflächen stattfinden kann. Dies hat einen optischen Nachteil, die Anlage sieht ungepflegt aus und einen biologischen Nachteil, das geschnittene Gras wirkt beim verfaulen als eine Art Dünger. Wenn es fein verteilt ist, geht dieser Vorgang rasch und vom Spieler unbemerkt vonstatten.

Der nachfolgende Maßnahmenplan dient als Gerüst für unser Greenkeeperteam. Durch Regen oder Feiertage an denen nicht komplett gearbeitet wird, kann dieser Plan wieder umgeworfen werden.

Montag: Mähen der Drivingrange, Grüns, Fairways, Semirough, Abschläge, Bunkerpflege

Dienstag: Mähen der Grüns und Möglichkeit von Platzbaumaßnahmen (Pflastern, Drainagen graben, Bunkerbau, Bäume fällen, Hecken schneiden usw. ), Pflegemaßnahmen wie Aerifizieren, Vertikutieren, Aufbringen von Sand, Dünger und Pflanzenschutz oder Maschinenpflege, Bunkerpflege.

Mittwoch: Mähen der Grüns und Fairways, Bunkerpflege. Versetzen der Fahnenpositionen auf den Grüns.

Donnerstag: Mähen der Drivingrange, Grüns und Möglichkeit von Platzbaumaßnahmen, Pflegemaßnahmen wie Aerifizieren, Vertikutieren, Aufbringen von Sand, Dünger und Pflanzenschutz oder Maschinenpflege. Bunkerpflege. Versetzen der Fahnenpositionen auf den Grüns.

Freitag: Mähen der Grüns Fairways, Semirough, Rough, Abschläge, Bunkerpflege, Versetzen der Fahnenpositionen auf den Grüns. Reinigen der Maschinen vor dem Wochenende.

Samstag: Mähen der Grüns, Bunkerpflege, Versetzen der Fahnenpositionen auf den Grüns.

Sonntag: Mähen der Grüns, Bunkerpflege, Versetzen der Fahnenpositionen auf den Grüns.

Man sieht, so eine Woche geht schnell vorüber. Wenn jetzt das Wetter nicht mitspielt, wird es kompliziert und muss situationsbedingt gelöst werden. Zusätzliche Maßnahmen wie Hecken schneiden, Wege pflastern und unterhalten, Elektroleitungen verlegen, Maschinen reparieren, Wespennester fachmännisch versetzen und viele zusätzliche Arbeiten müssen „eingeflickt“ werden. Es gibt viele Arbeiten, die sich unsere Mannschaft vornimmt.  Leider können diese nicht immer alle sofort erledigt werden. Alles muss sich den Arbeitsabläufen der Platzpflege und des vorhandenen Personalangebots  unterordnen. Wenn etwas Ihrer Meinung nach also nicht „schnell genug“ erledigt wird, bliebe uns noch die Möglichkeit eine Fremdfirma zu beauftragen. Mit Blick auf die dann anfallenden Mehrkosten verbietet sich dieses automatisch. Daher bitte wir um Geduld und vertrauen Sie unserer Mannschaft.

Unser Headgreenkeeper Richard Jany hat nun jahrzehntelange Erfahrung mit unserer Golfanlage. Wir sind froh, dass er gemeinsam mit uns immer wieder versucht den Platz zu verbessern. Richard und sein Team um Greenkeeper Matthias Freimoser sowie den Platzarbeitern, gebührt unser Dank und der Ruf einer sehr gepflegten und vorbildlichen Golfanlage.


Infos zur Grünsgeschwindigkeit im Allgemeinen

Immer häufiger wird die „Grünsgeschwindigkeit“, sprich wie weit rollt der Golfball unter definierten Bedingungen, als wichtiges Kriterium für die Grünsqualität herangezogen. Die „Grünsgeschwindigkeit“ oder richtiger die Ball-Lauflänge wird mit genormten Geräten, so genannten Stimpmeter oder Pelzmeter, gemessen. Je nach Ball-Lauflänge werden die Grüns in einer der fünf Klassen – langsam, mittellangsam, mittel, mittelschnell, schnell – eingeteilt. Dabei wird zusätzlich berücksichtigt, ob die Grüns auf ein Club-Turnier oder auf ein PGA-Turnier vorbereitet werden, d. h. schnell auf der Landstraße zu fahren, heißt noch nicht schnell auf dem Nürburgring zu sein.
Der Greenkeeper hat durch verschiedene Pflegemaßnahmen – wie Topdressing oder Bügeln der Grüns – die Möglichkeit, seine Grüns in einem gewissen Rahmen zu „tunen“ und entsprechend schneller zu machen, verursacht aber hierdurch höhere „Werkstattkosten“. Ein „übertunen“ kann sogar zu irreparablen Schäden an den Grüns und damit zu einem Wertverlust führen. Des Weiteren ist der Greenkeper an gewisse Rahmenbedingungen bzw. Vorrausetzungen gebunden.Nicht umsonst fahren beim Porsche-Cup keine VW Golfs mit und seien sie noch so optimal vorbereitet und getrimmt. Daher macht es auch nur bedingt Sinn, die Ball-Lauflängen verschiedener Golfanlagen untereinander zu vergleichen. Auch das Puttergebnis ist bei den meisten Golfern nicht von der „Grünsgeschwindigkeit“ abhängig, sondern wie sie sich auf die jeweilige Situation einstellen. Im Übrigen werden nur von Ausnahmegolfern Unterschiede in den Ball-Lauflängen von 15 cm und weniger wahrgenommen. Selbst die Erhöhung um 30 cm Ball-Lauflänge wird von den meisten Golfern nur bemerkt, wenn die Grüns vorher „langsam“ waren. Die „Endgeschwindigkeit“ der Grüns als alleiniges Qualitäts-Kriterium nicht ausschlaggebend. Eine gleich bleibend gute Durchschnittsgeschwindigkeit, sprich gute Puttqualität auf allen Grüns das ganze Jahr über, bringt einen wie beim konstanten Autofahren besser und entspannter ans Ziel und verursacht meist auch geringere Pflegekosten. Sehen Sie unterschiedlich hohe „Grünsgeschwindigkeiten“ auf den verschiedenen Golfanlagen als eine Herausforderung an und nicht als Handicap. (Dieser Text wurde von der Internetseite des Greenkeeperverbandes auszugsweise übernommen)


Platzsperre warum?

In kritischen Situationen, z.B. bei Raureif und großer Nässe, sollte der Rasen aus folgenden Gründen auf keinen Fall betreten bzw. nicht befahren werden:
· Fußtritte und Fahrspuren bei Frost zerstören das Pflanzengewebe der Gräser und hinterlassen hässliche Narben im Rasen
· Tritt- und Fahrspuren stören über einen längeren Zeitraum die Optik der Rasenflächen, zum Teil bis in die Sommermonate hinein
· Die Erholungsphase der Rasenflächen im Herbst und Winter kann mehrere Wochen dauern
· Beschädigte Pflanzenteile werden leichter von Krankheitserregern befallen
· Feuchte Böden werden bei Belastung stärker verdichtet
Schäden am Grasbestand und Bodenverdichtungen fördern das Einwandern von Unkräutern sowie die Anfälligkeit gegenüber Rasenkrankheiten. Hierdurch wird die Qualität der Rasenflächen negativ beeinflusst, die Putteigenschaften der Grüns werden deutlich verschlechtert.
Sperrungen auch auf benachbarten Golfanlagen müssen oft unterschiedlich gehandhabt werden. Dies liegt zum einen an kleinklimatischen Unterschieden, können doch bereits ein paar Kilometer Luftlinie starke Abweichungen bei den Niederschlägen bzw. bei den Temperaturen bedeuten. Zum anderen haben die Golfanlagen oft erhebliche Unterschiede bei den pflanzenbaulichen und vegetationstechnischen Vorraussetzungen oder aber schlicht und einfach eine andere Bodenart. Rasenflächen unterliegen einer natürlichen Abnutzung, diese wird durch Benutzung bei ungünstigen Witterungsbedingungen aber erheblich beschleunigt.
Insbesondere während der Übergangszeiten im Spätherbst und im zeitigen Frühjahr ist deshalb das Verständnis der Golfer für die Wachstumsbedingungen des Rasens besonders gefordert.